Installation auf dem munt d´adagn, Dolomiten. Amin Hak-Hagir und Irene Hopfgartner
Foto © Gustav Willeit
SMACH ist eine Konstellation an Kunst, Kultur und Geschichte in den Dolomiten. Es handelt sich um eine Ausstellung unter freiem Himmel, welche sich das Wortpaar “Kunst und Kultur” zu Eigen macht, wobei letztere als Ort der künstlerischen Handlungen fungiert, welche spezifisch für die unterschiedlichen Umgebungen geplant und konzipiert werden. Wir haben es mit einem internationalen Kunstwettbewerb zu tun, der dieses Jahr zum dritten Mal veranstaltet wird. Die ausgewählten Künstler haben ihre Werke in 9 historisch und kulturell relevanten Ortschaften der Gemeinden St. Martin in Thurn und Enneberg realisiert. Die Kunstwerke haben den Zweck, das Interesse an Kunst zu erwecken und das Gebiet der Dolomiten aufzuwerten, in welchen sie sich befinden. Durch den Dialog zwischen Kunst und Natur wird das Ziel verfolgt, für ein tiefgründiges Wissen der Geschichte, Kultur und Tradition des Gebiets zu sorgen. Die Emotionen der Besucher werden durch die Kombination zwischen außerordentlicher Natur, zeitloser Architektur und gegenwärtiger Kunst geweckt. Das Thema dieses Jahres ist CONTRAST, denn obwohl es zu einem Geflecht, einer Integration zwischen Kunstwerk und Natur kommt, ergibt sich jedoch immer ein Kontrast zwischen menschlichem Eingriff und natürlicher Evolution der Umwelt.
„Der Haps“ ist eine Wahrnehmungserfahrung. Die beiden Künstler Amin Hak-Hagir und Irene Hopfgartner stellen auf einem Hügel inmitten einer isolierten Alm ein schwarzes Prisma mit quadratischer Grundfläche auf. Das Kunstobjekt weckt Neugierde und Erregung, die durch den starken Kontrast mit dem Kontext hervorgerufen werden. Der Besucher, der näher kommt, sieht, dass es sich um einen schalltoten Raum handelt, in den er eintreten kann, wobei er sich von den Klängen, Geräuschen und dem Licht von außen absondert; durch die fehlenden Reize fokussiert er sich fast notwendigerweise auf sich selbst. Beim Verlassen des geschützten Raumes erlebt der Besucher eine Überempfindlichkeit, die seine Wahrnehmung eines ihm vertrauten, aber gleichzeitig neuen Szenariums ändert.
Katharina Moling, Kuratorin